24.04.2014 News

Artikel über pro et con in Fachzeit­schrift COMPU­TER­WELT erschienen

COMPU­TER­WELT, erschie­nen am 23.04.2014:

Automa­ti­sche und toolge­stützte Modernisierung

Im Werk München von “MAN Bus & Truck” werden mit dem Programm­sys­tem WMX die Produk­ti­ons­pro­zesse der LKW- und Bus-Produk­­tion geplant, gesteu­ert und überwacht. Über 700 Bildschirm­mas­ken kann der Produk­ti­ons­ab­lauf verfolgt und kontrol­liert werden.

Diese Bildschirm­mas­ken haben über Jahrzehnte robust gearbei­tet, entspra­chen aber in Design und Bedie­ner­füh­rung nicht mehr moder­nen Ansprü­chen an graphi­sche Benut­zer­ober­flä­chen. Typisch für derar­tige Anwen­dun­gen ist der Einsatz von Funkti­ons­tas­ten für die Masken­steue­rung. Einga­ben können erst nach dem Abschi­cken der Maske geprüft werden, unmit­tel­bare Reaktio­nen während der Eingabe sind nicht möglich. Aus diesen Gründen plante MAN Truck & Bus ein Software-Migra­­ti­ons­­pro­­jekt. Projekt­ziel war die Ablösung der einfa­chen, textori­en­tier­ten Bildschirm­mas­ken durch moderne, nutzer­freund­li­che und grafik­ori­en­tierte Oberflächen.

Da die manuelle Moder­ni­sie­rung von 700 Bildschirm­mas­ken einen enormen Aufwand bedeu­tet, wurde eine automa­ti­sche Migration unter Nutzung geeig­ne­ter Migra­ti­ons­werk­zeuge favori­siert. Dabei lautete eine Forde­rung von MAN, dass die zukünf­tige Lösung browser­ba­siert arbei­ten soll, so dass keine Software auf den Clients instal­liert werden muss. Eine Heraus­for­de­rung bestand auch darin, paral­lel zur automa­ti­schen 1:1‑Konvertierung neue Funktio­na­li­tä­ten und moderne Bedien­ele­mente wie unter anderem Check- und Combo­bo­xen, Radio­but­tons oder Fieldsets in die Ziel-Masken zu integrie­ren. Die Schnitt­stel­len zwischen der Masken­ver­ar­bei­tung und den eigent­li­chen Verar­bei­tungs­pro­gram­men (COBOL-Server) sollten im Wesent­li­chen unver­än­dert bleiben.

MaTriX von pro et con

Als Partner im Migra­ti­ons­pro­jekt wurde die Firma pro et con Innova­tive Infor­ma­tik­an­wen­dun­gen ausge­wählt. Mit dem von pro et con entwi­ckel­ten Migra­ti­ons­tool MaTriX (Masken­migra­tion in server­ba­sier­ten Syste­men) konnten die von MAN formu­lier­ten Anfor­de­run­gen erfüllt werden. MaTriX arbei­tet wie alle von pro et con entwi­ckel­ten Migra­ti­ons­werk­zeuge in Analo­gie zu einem Compi­ler: Ein so genann­ter Parser liest proprie­täre Masken­be­schrei­bun­gen ein und generiert einen vollstän­di­gen, redun­danz­freien, inter­nen Syntax­baum der Origi­nal­maske. In einer anschlie­ßen­den Trans­for­ma­tion wird daraus auf Basis definier­ter Abbil­dungs­be­schrei­bun­gen ein inter­ner Syntax­baum der künfti­gen Maske aufge­baut. Ein Genera­tor produ­ziert aus dem inter­nen Zielsyn­tax­baum das resul­tie­rende GUI.

Korrekte Trans­for­ma­tion

Migra­ti­ons­werk­zeuge, die auf Basis der Compi­ler­tech­nik entwi­ckelt wurden, verei­nen in sich alle Vorteile, welche auch ein Compi­ler besitzt: Die inter­nen Syntax­bäume der Quell- und Zielbe­schrei­bung sind vollstän­dig, so dass eine korrekte Trans­for­ma­tion der existie­ren­den Funktio­na­li­tät “in die neue Welt” gegeben ist. Die Werkzeuge arbei­ten nach Anpas­sung der Trans­for­ma­ti­ons­re­geln fehler­frei und in belie­bi­gen Itera­tio­nen. Die eigent­li­che Migration der Masken verläuft zweistu­fig. In der ersten Stufe werden die Masken mit MaTriX im Wesent­li­chen 1:1 konver­tiert. Zusätz­lich erfolgt durch standar­di­sierte Trans­for­ma­ti­ons­ver­fah­ren automa­tisch die Ablösung ausge­wähl­ter, zeichen­ori­en­tier­ter Funktio­na­li­tä­ten durch moderne Gestal­tungs­ele­mente wie scroll­bare Tabel­len. In einer Nachbe­rei­tung werden die Masken mit dem in MaTriX integrier­ten Masken­edi­tor um weitere Elemente erwei­tert. Der MaTriX-Masken­e­di­­tor arbei­tet nach dem WYSIWYG-Prinzip. Er gestat­tet dem Anwen­der die Bearbei­tung von Masken unter anderem über Maus-Inter­ak­­tio­­nen, Menüs und Toolbars. Dabei wird ein breites Spektrum von Gestal­tungs­ele­men­ten unterstützt.

“Die nach der Migration verfüg­ba­ren, neuen Oberflä­chen entspre­chen nicht nur dem moder­nen MAN-CI, sondern bieten auch alle Elemente einer moder­nen Benut­zer­inter­ak­tion”, sagt Curd Maier, Head of CC Produc­tion Planning & Control und Projekt­lei­ter bei MAN. “Dadurch stehen moderne Funktio­na­li­tä­ten zur Bearbei­tung und Anzeige zur Verfü­gung und es wird eine Optimie­rung sowie Flexi­bi­li­sie­rung der System­ar­chi­tek­tur erreicht.” Für pro et con Geschäfts­füh­rer Uwe Kaiser hat dieses Projekt bestä­tigt, dass Fachwis­sen im Compi­ler­bau in jedem werkzeug­ba­sier­ten Migra­ti­ons­pro­jekt entschei­dend ist. “Die Quali­tät der Migra­ti­ons­werk­zeuge erlaubte eine schnelle und vollstän­dige Konvertierung.”

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